125-Jahrfeier -Sonntag - KSK Eching

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125-jähriges Gründungsfest - 29. Mai bis 01. Juni 1998

Vier Tage lang, von Freitag bis Montag, feierte die Krieger- und Soldatenkameradschaft Eching ihr 125jähriges Bestehen. Erster Höhepunkt des Jubelfestes war am Pfingstsonntag der Festgottesdienst mit der Weihe der restaurierten Traditionsfahne aus dem Jahre 1873. Am Nachmittag machte sich bei Bilderbuchwetter ein großer Festumzug auf den Weg durch den Ort, an dem sich insgesamt 74 Vereine und vier Musikkapellen beteiligten und der von mehreren tausend Menschen verfolgt wurte.

Schon um 6.30 Uhr kündigte am Festsonntag die Festkapelle "Haunwanger Musikanten" mit dem Weckruf den großen Tag für die Krieger- und Soldatenkameradschaft an. Nur wenig später herrschte schon lebhaftes Treiben in und beim Festzelt in der Wiese neben dem Viechter Kriegerdenkmal. Dort fanden sich neben dem Jubelverein und dem Patenverein KSK Buch am Erlbach mit ihren Festmüttern, Fesrdamen und Festmädchen zahlreiche Ehrengäste und Vereine aus dem Großraum Landshut ein. Ein beeindruckender Kirchenzug bewegte sich vom Festzelt hinüber zur Echinger Pfarrkirche St. Johannes, wo der Festgottesdienst im Freien stattfand. Insgesamt 74 Vereine beteiligten sich daran. Vor Beginn des Gottesdienstes hieß KSK-Vorstand Richard Baumgartner die Festteilnehmer willkommen.

KSK ein Mahnmal für den Frieden

An die Bedeutung der Fahne zur Zeit der Vereinsgründung erinnerte Pfarrer Winfried Gabrüsch in seiner Predigt. "In unserer zunehmend pluralistischen Gesellschaft kommt es immer mehr einem Glaubensbekenntnis gleich, wenn wir christliche Worte vorstellen und deutliche Zeichen setzen", meinte Gabrüsch. Im stetigen Bemühen um Frieden und Freiheit im eigenen Land und zwischen den Völkern gebühre den Krieger- und Soldatenkameradschaften ein besonderer Platz: zum einen die leidvolle Vergangenheit nicht zu verdrängen und zum anderen gleichsam ein lebendes Mahnmal für Frieden und Versöhnung zu sein.

Aber Gott sei Dank hätte es auch in dieser Zeit der Unruhe verantwortungsbewußte Leute im Volk gegeben, die sich Gedanken darüber gemacht hätten, wie man all dem entgegentreten könne, und deren Worte wie Kameradschaftspflege, Gemeinsinn und auch Achtung vor der Würde des einzelnen etwas bedeutet hätten, fügte Winfried Gabrüsch an. Dazu zählten auch die Gründer des Echinger Krieger- und Soldatenvereins. Der Geistliche stellte heraus, daß diese Werte auch heuer in besonderer Weise gelten würden. Denn man lebe in einer Welt, wo im täglichen Leben die Würde des einzelnen schon sehr klein geschrieben werde.

Ein Zeichen für mehr Menschlichkeit

So solle die Weihe der Traditionsfahne aus dem Jahr 1873 diese Werte neu vor Augen führen. Denn den Segen würden bei der Weihe insbesondere die Menschen erfahren, die hinter dieser Fahne stehen würden. Auch wolle man mit dieser Weihe Gott darum bitten, daß Ideale wie Gemeinschaft, Kameradschaft, Freiheit und Würde des Menschen im Verein und im Dorf nicht erlöschen möge, sagte Gabrüsch. Die Fahne solle ermuntern, die wirklich kameradschaftliche Menschlichkeit zu pflegen, schloß Gabrüsch.
Im Anschluß an die Pedigt erteilte der Geistliche der restaurierten Fahne und den Jubiläumsbändern den kirchlichen Segen. Verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft heftete Fahnenmutter Gräfin Lidvine von Preysing dem Jubelverein ihr Erinnerungsband an die Traditionsfahne. Christine Fröschl überreichte das Band der Fahnenbraut; die Festdamen Andrea Eberl und Regina Kofler sowie die Festmädchen Martina Ruhland und Susanne Zehentner übergaben die Erinnerungsbänder. Das Erinnerungsband für den Patenverein KSK Buch am Erlbach kam von Manuela Schubert. Das gestiftete Trauerband der Gemeinde Eching heftete Gabrielle Mayer an. Ebenso brachte die Bucher Fahnenmutter Kathi Abfalter ein Erinnerungsband an die Echinger Traditionsfahne an.

Andenken an die Kameraden

Nach dem feierlichen Gottesdienst, mitgestaltet von der Festkapelle "Haunwanger Musikanten", sprach der Schirmherr Landrat Josef Neumeier ein Grußwort. "Die Krieger- und Soldatenkameradschaften nehmen in unserem Landkreis unter den vielen Vereinigungen und Verbänden einen ehrenvollen Platz ein", betonte er. Über Jahrzenhnte hinweg seien sie ihren edlen Zielen treu geblieben. Eine der vornehmsten Aufgaben sei es, den gefallenen, vermißten und verstorbenen Kameraden ein ehrendes Andenken zu bewahren, sagte Neumeier. Darüber hinaus würden die Krieger- und Soldatenkameradschaften die aus bitterer Erfahrung gewonnene Erkenntnis weitergeben, daß es Frieden und Freiheit unter allen Umständen zu wahren gelte. Wertvolle Beiträge für das gesellschaftliche Zusammenleben leisteten die Kameradschaften durch die unermüdliche Pflege der Tradition, durch ihr ehrliches Bekenntnis zur Geschichte und Liebe zur Heimat.
Besonders erfreulich sei es, so Neumeier, daß auch aktive Soldaten und Reservisten der Bundeswehr zur Mitarbeit gewonnen werden konnten, sodaß die Fortführung der Tradition der Krieger- und Soldatenkameradschaften auch für die Zukunft gesichert sei. Abschließend richtete der Schirmherr an die Zuhörer die Bitte, auch der im Frieden und Wohlstand aufgewachsenen Jugend ein geschärftes Bewußtsein für ein friedvolles Zusammenleben und für ein solidarisches Handeln mit auf den Weg zu geben.
Am Nachmittag startete vom Festgelände aus, wo im Festzelt das gemeinsame Mittagessen für die beteiligten Vereine stattgefunden hatte, der Umzug. Viele Besucher aus den umliegenden Nachbargemeinden verfolgten den farbenprächtigen Umzug, an dem insgesamt 74 Vereine und vier Musikkapellen beteiligt waren.



Quelle: Landshuter Zeitung vom 2. Juni 1998.




Das Festprogramm

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